Wie aus altem Holz Strom und Wärme entsteht

Innovative neue Verwertungssysteme und einen bewussten Umgang mit Energieträgern – das braucht man, wenn die Energie der Zukunft möglichst klimaneutral bereitgestellt werden soll. Eben daran versucht sich die Firma LiPRO mit ihrer Produktionsstätte in Wardenburg und ihrem Sitz in Hude. Davon konnte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag vor Ort ein Bild machen: „Wir wollen zukünftig noch stärker dezentrale Eigenstromversorgungssystem fördern. Firmen, wie LiPRO, machen es vor, dass das klimaschonend geht“.

Das noch junge Unternehmen, welches 2015 gegründet worden ist, hat eine beeindruckende Geschichte vorzuweisen. Gemeinsam mit vier weiteren Gründern hat Frederik Köster nebenberuflich auf dem elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb mit der Entwicklung begonnen, Ziel war es, die Energieversorgung aus dem regionalen Kreislauf bereitzustellen: „Vor dem Hintergrund eines sehr begrenzten Budgets, haben wir fast ausschließlich ausgediente gebrauchte Industriekomponenten verwendet. Damit haben wir Versuche gestartet und geforscht.“ Heute, fünf Jahre später, beschäftigt das Unternehmen 14 Mitarbeiter und konnte bereits Anlagen nach Japan, die Schweiz, Österreich und auch innerhalb Deutschlands verkaufen. Bereits im Jahre 2017 ist das Unternehmen vom Land Niedersachsen mit dem Gründerpreis ausgezeichnet worden. Susanne Mittag zeigt sich beeindruckt vom Werdegang der Firma, die mit dem eigenen Hof in Grummersort gestartet ist: „Der hier im Landkreis Oldenburg genutzte Prozess und das Know-how könnte auch bei der Planung von Industrie-, Gewerbe-, und Wohngebieten eine zentrale Rolle für eine klimafreundlichere Strom- und Wärmeversorgung spielen.“

Köster, der das Unternehmen mit Herrn Fintelmann betriebswirtschaftlich leitet, erklärt: „Wir nutzen Holz, aus Gartenschnitt, Schadholz, Restholz z.B. Verpackungsholz oder Möbelstücken, deren Nutzungszeiten sich weiter verkürzen, und machen daraus Wärme und Strom. Das alles bei einem Gesamtwirkungsgrad in Höhe von etwa 90 Prozent, was sehr gut ist“. Ziel ist es, dass die Energieträger die ohnehin anfallen und häufig noch viele Kilometer bis zu ihrer Verwertung zurücklegen, dezentral und regelbar für die Strom und Wärmebereitstellung genutzt werden können: „So verkürzen wir Transportwege und schonen die Umwelt“.

Doch die jungen Gründer möchten auch, dass ihrer Art der Energiebereitstellung stärker in den Blickpunkt gerät: „Wir haben nicht die Lobby, wie es große Energiekonzerne haben. Aber, wir sind motiviert und unsere Unternehmensgeschichte zeigt, dass wir ein gutes Produkt haben.“
Susanne Mittag hat die Anregungen, zum Beispiel zur Verbesserung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, aufgenommen und wird diese in Berlin thematisieren: „Wir haben mit dem Klimaschutzpaket über 150 Milliarden Euro bereitgestellt, damit wir unsere Wirtschaft zukunftsfähig aufstellen. Innovative Ideen sind da sehr gerne gesehen und wichtig“. Auch in der Regionalpolitik spielen nachhaltige und kurze regionale Wertschöpfungsketten eine wichtige Rolle, deren Potenziale und Synergien es noch weiter zu entfalten gilt.